... für eine runde 2-Seen-Tour um den Pilsensee

Erst am Bahndamm entlang nach Herrsching? Nein, an­ders he­rum! Erst gehts hoch durch den urigen Wald nach Wid­ders­berg, dann nach Frie­ding und Andechs. Und wieder hin­un­ter nach Herrsching - erst jetzt kommt der Bahndamm ins Spiel, denn da gibt es ein sehr lauschiges Plätzchen zum ge­sel­li­gen Ab­küh­len.

Routendaten (zip)

Entlang des Bahndammes zum Ammersee

Of­fen ge­sagt bin ich die Tour meist nicht so ge­lau­fen, wie ich sie hier be­schrei­be. Über Wid­ders­berg und Frie­ding geht es nach An­dechs und hinunter Herr­sching - und hier stellt sich dann die Fra­ge, ob man nicht doch die See­stim­mung ge­nießen soll­te statt noch ein Stück­chen am Bahndamm entlang nach He­chen­dorf zu lauf­en.

Nichtsdestotrotz - wir wandern hier nach Herrsching. Der erste fahr­plan­mä­ßige Zug der Lokalbahn Pasing - Herrsching fuhr übri­gens am 1. Juli 1903. Gebaut wurde sie - wie auch schon die Bahnstrecke zum Würmsee - vor allem als Ausflugslinie für die Münchner Bevölkerung. Damals hatten Hechendorf 234 Ein­woh­ner und Herrsching 377, darunter auch etliche Vil­len­be­sit­zer. Ob damals aber das Pilsensee-Ufer auch schon bebaut war? Schauen wir uns die Villen einmal an.

Am Bahndamm wachsen einige Apfelbäume, kurz bevor es waldig und duster wird. So kann man im Herbst selbst be­die­nen und einige Äpfel für die Wegzehrung pflücken. Ich bediene mich gerne, wenn Obst am Wegesrand wild wächst.

Viele Treppen hat der Weg: Der Weg über den Trep­pen­steig hin­un­ter zum See ist der di­rek­te schnel­le Weg an das See­ufer. Hin­auf auf den vielen, vielen Treppen zur Lei­ten­hö­he zu gehen, ist vielleicht nicht jedermanns Sache, denen möch­te ich den be­que­men, leicht an­stei­gen­den Weg em­pfeh­len:

Man er­reicht die Lei­ten­hö­he, wenn man vom Bahn­hof auf der klei­nen Kien­bach­stra­ße zur Kir­che geht, hier zweigt zur Rech­ten die Lei­ten­hö­he ab. Dieser Weg ist in der Karte mit einem Pfeil makiert.

Auf dem Hörndlweg nach Andechs

Der Hörnd­lweg ist ein Knüp­pel­pfad, der pa­ral­lel zu dem recht neu­en Zieh­weg ver­läuft, den es na­tür­lich zu ver­mei­den gilt - ge­ra­de auch, wenn man mit den Kin­dern zum Klos­ter An­dechs un­ter­wegs ist.

Der Hörndl­weg en­det in ei­ner gran­dio­sen wei­ten Lich­tung. Nur im Winter, wenn die Laub­bäume kahl sind, lassen die hohen Bäume hier einem Blick auf die rote Klosterkirche zu. An­son­sten zeigt sich die Klos­ter­kir­che zum ers­ten Ma­le auf dem Fuß­weg hin­un­ter zum Kien­bach.

Nicht nur auf Wiesen- und Waldwegen

Der Wanderweg, der nun vor uns liegt, ist groß­ar­tig, ein rich­tig stim­mungs­vol­ler Pro­zes­sions­weg. Es geht hinunter zur Straße, un­ser Wanderweg beginnt mit dem Bir­ken­moos­weg, das ist der Weg gleich südlich des großen Parkplatzes. Ein Unding, mit dem Auto nach Andechs, schämt euch! Die einzig zünftige An­nä­he­rung an Andechs ist die zu Fuß.

Lei­der muss man auch ein Wegesstück ent­lang der harten Hart­stra­ße auf Asphalt lau­fen, nicht so schön - aber viel­leicht lohnt sich ein klei­ner Um­weg (in der Kar­te mar­kiert mit ei­nem Fra­ge­zei­chen) von knapp 700 Me­tern? Vielleicht probieren Sie ihn einmal aus?

Über Widdersberg zum Schloß Seefeld

Der schö­ne Pfad nach Wid­ders­berg ver­steckt sich et­was zwi­schen den Häu­sern von Frieding, ihn kann man leicht über­se­hen, wenn man die Widdersberger Stra­ße ent­lang geht. Erst zweigt der Pfarrer-Lenz-Weg nach Norden ab, dann der An­ger­feld­weg nach Westen und schließlich kommt unser Pfad nach Wid­ders­berg, zwischen den Häusern geht es west­wärts hin­unter.

Durch Frieding
Wir kommen von unten!

Bei Wid­ders­berg su­che der Wanderer sich sei­nen eigenen Weg durch den uri­gen Höllgrabenwald. Viel­leicht gibt es ja auch ei­nen span­nen­den Weg, der näher am Höll­gra­ben verläuft?

Vom Schloss hinunter nach Hechendorf

Ei­gent­lich ist die letzte Wegstrecke kei­ne Teil­tour mehr, der Teer­weg ne­ben der See­fel­der Stra­ße hat aber auch sei­ne sum­pfi­gen Rei­ze. Und im­mer­hin tref­fen wir ei­nen al­ten Be­kann­ten wie­der: Der Au­bach liebt es einmal wieder sumpfig und mün­det hier in den Pil­sen­see.

Von Schloß Seefeld nach Weßling

Warum denn zurück nach He­chen­dorf? Sie platzen ja noch vor Kon­di­tion und wollen weiter wandern! Von Schloss See­feld steu­ern wir auf der Graf-Törring-Straße Oberalting an, hier su­chen wir uns nach freiem Wohl­ge­fal­len einen Weg durch das wei­te Tal zwi­schen Ober­al­ting und Weßling. Das sind in der Luft­li­nie eben einmal ge­schenk­te fünf Kilometer und die bieten auf allen Wegen Wan­der­lust vom Al­ler­feinsten.

Der Wege sind viele, aber wenn Sie doch einen Vor­schlag ha­ben wollen, hier ist er:

Nur ein Vorschlag!
Zum Oberen Aubach

Den Weg habe ich für die Tour «Vom Weßlinger See zum Am­mer­see» beschrieben - und zwar für die Richtung von Weß­ling nach Oberalting. Laufen Sie diesen prachtvollen Weg nun in der Gegenrichtung - eine Her­ausvfor­de­rung. Sie wer­den viel­leicht ver­zwei­feln. Ich je­den­falls habe mehrere Versuche ge­braucht, um mei­nen Weg durch den Wald bis nach Weßling er­folg­reich zu be­wäl­tigen.

Wo der Weg in der einen Richtung ganz offensichtlich ist, zeigt er in der anderen Richtung ganz andere, den Wanderer ver­wir­ren­de Qualitäten. Lassen Sie sich überraschen.

Denn wo beginnt eigentlich der unscheinbare Pfad durchs Schilf­ge­län­de zwischen Oberalting und Weßling? Oder man ver­passt den einen entscheidenden Abzweig und ver­liert sich in den Wald­we­gen, die einfach vor einer Waldwand en­den. Doch, es war schon aben­teu­er­lich, meine verzweifelte Weg­suche im Wald vor Weßling. Ich habe mir angewöhnt, da und dort kleine Zeichen zu hinterlassen, aus Ästen und Steinen, die dem Kundigen hoffentlich den rechten Weg weisen.